Ausstellung mit Werken von Peer Boehm
"Ich finde es trotzdem schade"
Als Grundlage seiner Arbeiten verwendet der 55-Jährige Fotografien aus der europäischen und amerikanischen Erinnerungskultur sowie des persönlichen und kollektiven Gedächtnisses. Die historischen Fotos, die ihm als Grundlage dienen, spürt er auf dem Flohmarkt oder im Internet auf. Die Arbeiten von Peer Boehm entstehen als Kugelschreiberzeichnungen auf alten Seekarten, aber auch Malereien mit Tusche, Aquarell und Acryl bringt er auf die Leinwand. Gelegentlich arbeitet er sogar mit Rost und Kaffee, deren bräunliche Verfärbungen den Anschein des Verblichenen verstärken.
Peer Boehm reduziert, verändert und überlagert seine Motive so, dass sie abstrahiert werden und ihr Inhalt nur noch aus dem Kontext und dem Gesamtbild heraus verstanden werden kann. Durch die konsequente Reduktion des zugrundeliegenden Motivs löst er dieses malerisch von der fotografischen Vorlage. Die Bilder werden uneindeutig und lösen sich in abstrakte Formen und Details auf – wie auch über die Zeit unsere Erinnerungen ungenauer werden. Ereignisse der Zeitgeschichte greift Boehm ebenso auf wie banale Alltagssituationen.
Zum Künstler
Peer Boehm wurde 1968 in Köln geboren. Er studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Germanistik. Boehm ist Mitbegründung der Produzentengalerie „Kunstgewinn“ und der Künstlergruppe „itinerarti” in Köln. 2006 gründete er die Künstlergruppe „Die Kunstkreditkarte – Was Schönes für unterwegs“. Peer Boehm wird in Hünfeld von der Galerie Anja Knoess vertreten.